
Sechs Monate Biopharma in Biberach
Einblicke in verschiedene Fachbereiche bekommen, sich ein großes Netzwerk aufbauen und Verantwortung in spannenden Projekten übernehmen dürfen: All das bietet das Trainee-Programm von Boehringer Ingelheim. Dr. Barbara Scherz ist eine von zurzeit knapp 20 Trainees in Deutschland und Österreich und berichtet in diesem Beitrag von ihrem sechsmonatigen Aufenthalt am baden-württembergischen Standort Biberach.
Am 30. Juli 2018 packte ich meinen Koffer und begab mich auf eine siebenstündige Zugreise von Wien nach Biberach an der Riß ins sommerliche Schwabenländle. Sechs Monate Mitarbeit im Biopharma-Produktmanagement standen auf dem Programm meiner Traineeausbildung. Zu Beginn meiner Auslandsrotation war ich noch skeptisch, inwiefern Deutschland gegenüber Österreich als Ausland gesehen werden kann, aber als ich dann durch die Stadt spazierte und an jeder Ecke Seelen beworben wurden, wurde mir klar, dass hier doch einige kulturelle Unterschiede verborgen lagen. Also begab ich mich auf die Suche nach diesen Unterschieden und genoss meine erste Willkommens-Seele mit extra viel Käse.
Nach ein bis zwei Wochen wurde dann auch klar: die Deutschen verstehen mich ja gar nicht! Obwohl ich mein bestes „Hoch-Österreichisch“ auspackte, starrten mich verwirrte und fragende Gesichter an, wenn ich meinte, das Projekt ginge sich heuer (österr. für dieses Jahr) noch aus und dass ich bis Ende Jänner (österr. für Januar) bleiben würde. Was soll denn bitte heuer und Jänner bedeuten? Außerdem führte die österreichische „Geht-sich-alles-aus-Mentalität“ wohl bei dem ein oder anderen Deutschen zu einem mulmigen Gefühl. Man konnte es kaum glauben, dass heuer sowie Jänner tatsächlich im Duden zu finden seien und nicht nur Abkömmlinge des österreichischen Dialektes darstellten.
Nachdem ich meine Mission der sprachlichen Aufklärung abschloss und die Kommunikationsbarrieren vollständig überwunden waren bzw. ich der neuen Sprache mächtig war, wurde ich äußerst herzlich vom Biberacher Team aufgenommen. Ich fühlte mich nach nur wenigen Wochen als fester Bestandteil des Teams und durfte viele verschiedene Aufgaben in Projekten des Produktmanagements sowie im Management der Produktion von Marktprodukten übernehmen. Die Zeit in Biberach war für mich äußerst lehrreich und ermöglichte mir einen tiefen Einblick in die Strukturen einer global agierenden Einheit mit vielen internen sowie externen Schnittstellen zu verschiedenen Kunden.
Ich verbrachte 6 unvergessliche Monate am Hauptstandort der Biopharma, die ich auch privat mit vielen schönen Momenten in Verbindung bringe. Von aufregenden Kanufahrten auf der Donau, ausgezeichneten schwäbischen Gerichten, herbstlichen Wanderungen bei strahlendem Sonnenschein im Allgäu bis hin zu ganztägigen Rennradtouren durch das wunderschöne Süddeutschland wurde mir niemals langweilig. Die Auslandsrotation nach Biberach war für mich eine bereichernde Erfahrung und der Beginn neuer Freundschaften. Als Fazit kann ich sagen: kulturelle Unterschiede? Ja, sprachliche definitiv, aber irgendwie ticken wir Österreicher doch ähnlich wie unser großer Bruder.
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