Innovation? Ein Kinderspiel!
07 November 2018
Michael Eppelmann

Innovation? Ein Kinderspiel!

Agil zu arbeiten bedeutet, für Neues offen zu sein – doch in unserer schnelllebigen, immer komplexeren Gegenwart ist es nicht immer einfach, über den eigenen Tellerrand zu schauen. Mit unserer neuen Serie „Agile Methoden“ wollen wir verschiedene Arbeitsweisen vorstellen, mit denen die Mitarbeiter von Boehringer Ingelheim neue Erkenntnisse für ihr Arbeitsleben gewinnen und somit Innovation fördern konnten.

In unserem ersten Artikel wollen wir eine Methode vorstellen, die man auf den ersten Blick vielleicht eher mit Kindern als mit der Arbeitswelt in Verbindung bringt: Lego, genauer gesagt Lego Serious Play! Patricia Gómez, zuständig für die Organisationsentwicklung und betriebsinternes Lernen in Mexiko-Stadt, hat im September unseren Stammsitz in Ingelheim besucht und uns die Methode vorgestellt. Schnell haben wir begriffen, dass Lego Serious Play in der Tat eine bereichernde Möglichkeit ist, um zu verstehen, auf welche Art und Weise man gemeinsame Ziele erreichen kann.

Patricia, wie hast Du Lego Serious Play kennen gelernt?

Ein externer Berater hat es mir vor vier Jahren gezeigt und mich schließlich auch als Lego-Serious-Play-Moderatorin zertifiziert. Seitdem nutze ich es ein- bis zweimal pro Monat bei Workshops mit Kollegen aus allen Bereichen.

 

Es ist also wirklich ein dauerhafter Bestandteil Deiner Arbeit geworden! Aber warum Lego, wenn die Frage erlaubt ist? Ist das nicht eigentlich ein Spielzeug für Kinder?

Das Tolle an Lego ist, dass es unser Denken stimuliert. 80% unserer Gehirnzellen sind mit den Händen verknüpft! Lego fördert unsere Kreativität und Vorstellungskraft, denn aus den zahlreichen Bausteinen kann man die unterschiedlichsten individuellen Modelle zusammenstellen. Das  kann man auch dafür nutzen, um die Produktivität und Innovationskraft eines Unternehmens zu steigern.

 

Aber was ist eigentlich der Unterschied zwischen Lego und Lego Serious Play? Gibt es da irgendwelche Vorgaben?

Bei Lego Serious Play ist es grundlegend wichtig, dass es einen Moderator gibt, der die Sitzung leitet. Zu Beginn fragt diese Person eine spezifische Frage, zum Beispiel „Wie würden Sie Ihr Team beschreiben?“. Dann beginnt die Bauphase. Hier muss der Moderator den Teilnehmern klarmachen, dass jeder verwendete Baustein eine Bedeutung hat. Ein einzelner pinker Legostein könnte beispielsweise auch für eine Banane stehen. Es ist wichtig, dass der Moderator den Teilnehmern die Möglichkeit gibt, ihrer Phantasie freien Lauf zu lassen. Nach der Bauphase stellen schließlich alle die Modelle in ihrer Bedeutung vor.

 

Und was passiert dann?

Nach der Erklärungsrunde vergleichen die Teilnehmer ihre Modelle und bauen schließlich ein gemeinsames. Wie im Arbeitsalltag müssen auf der einen Seite Kompromisse gemacht werden, auf der anderen lernen aber auch alle von den Modellen der anderen. Wenn der gemeinsame Entwurf fertig ist, kann der Moderator eine neue Frage stellen, zum Beispiel „Wie soll euer Team in zehn Jahren aussehen?“. Auf dieser Basis kann ein weiteres gemeinsames Modell gebaut werden und man kann beide miteinander vergleichen: Was muss sich verändern, um die angestrebten Ziele zu erreichen? Und wie können wir beide Legomodelle miteinander verbinden – mit einem lockeren Seil oder einem festen Baustein?

 

Die Bausteine sind also letztlich aufschlussreiche Metaphern?

Genau! Aber es geht nicht nur um die Legosteine. Man kann sich auf verschiedene Art und Weise rund um die Modelle positionieren und erkennen, dass man das Gleiche auf ganz unterschiedliche Art und Weise erfahren kann – zum Beispiel als Führungskraft aus der Vogelperspektive. Dies fördert gegenseitiges Verständnis und einen innovativen Blick auf die Dinge.

 

Wie reagieren Deine Kollegen auf die Workshops? Mögen sie Lego Serious Play?

Sehr! Ja, manchmal sind sie erst mal schon ein wenig irritiert, wenn sie die Legosteine sehen. Doch spätestens wenn sie damit beginnen, an ihren Modellen zu arbeiten, sind wirklich alle fasziniert und begeistert bei der Sache. Es ist klasse zu sehen, dass gerade auch eher schüchterne Kollegen teilweise wirklich aus sich herausgehen. Jeder ist voll und ganz vorbei, Computer und Smartphones werden beiseitegelegt.

 

Wenn Du das Potential von Lego Serious Play für die Arbeitswelt in einem Satz beschreiben müsstest: was würdest Du sagen?

Es ist ideal dafür, die Kreativität und Innovationskraft der Mitarbeiter zu steigern, was letztlich den Unternehmen zugute kommt – und Legosteine sind viel weniger einschüchternd als ein weißes Blatt Papier.

"Jeder verwendete Baustein hat eine Bedeutung. Die Teilnehmer können ihrer Phantasie freien Lauf lassen, sagt Patricia Gómez. "
Michael Eppelmann

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