Afrika kommt!
08 October 2018
Jacqueline Berlin

Alles entdecken, was Deutschland ausmacht

Im Rahmen des „Afrika kommt!"-Programms lernen sechs Talente aus Afrika Boehringer Ingelheim kennen. Von dem Austausch profitieren beide Seiten. Ein Gastbeitrag von Jan Pfaff.

Sie haben große Visionen und Vorstellungen darüber im Gepäck, wie sie bei ihren Gastfirmen in Deutschland einen Mehrwert schaffen können: Seit Anfang August sind sechs Teilnehmende des Afrika kommt! (AK)-Programms bei Boehringer Ingelheim, um die Abteilungen IT Purchasing, Strategic Development, Human Pharma Emerging Markets, Market Access Emerging Markets, Making More Health sowie Diversity & Inclusion zu unterstützen.

 

Sören Frickenschmidt, Leiter Recruiting Services Deutschland, reiste im April gemeinsam mit vier Kolleginnen und Kollegen in die kenianische Hauptstadt Nairobi. Dort leitete er zum dritten Mal das Assessment Centre zur Auswahl der Kanididatinnen und Kandidaten für Boehringer Ingelheim. Er hat im Laufe der Zeit eine große Faszination für den afrikanischen Kontinent, seine Menschen und Talente entwickelt: „Afrika ist ein aufregender und äußerst vielseitiger Kontinent und langfristig gesehen schlummert nirgendwo sonst auf der Welt so viel unentdecktes Potenzial."

 

Internationale Fachleute

 

Wadzanai Chiuriri ist eine der sechs Kandidaten, die für eine Zusammenarbeit mit Boehringer Ingelheim ausgewählt wurde. Sie kommt aus Kanididatinnen und Kandidaten und hat Soziologie sowie Gender Development studiert. Nach ihrem Abschluss war sie vor allem im Bereich Kommunikation tätig und wird nun das Global Diversity & Inclusion Team unterstützen. „Ich habe mich viel mit der Spezies Mensch auseinandergesetzt, was mir meine Tätigkeit in diesem Bereich erleichtert", erklärt sie. Vor ihrer Teilnahme an dem Programm hat sie bei verschiedenen NGOs mit Fokus auf jungen Frauen, in der PR-Branche sowie bei Werbeagenturen mit Schwerpunkt auf medienübergreifenden Tätigkeiten und darüber hinaus ehrenamtlich beim Goethe-Institut in Simbabwe gearbeitet. „Vor meiner Bewerbung hatte ich von dem AK-Programm noch nie gehört. Die Anzeige fiel mir erst in die Hände, als ich in Deutschland beim Goethe-Institut war", erklärt Chiuriri. „Deutschland unterscheidet sich sehr stark von Afrika. Es war eine echte Herausforderung, in einem Land zu leben, dessen Sprache ich nicht verstand. Ich musste so vieles lernen und mich selbst neu erfinden."

 

Eine der großen Stärken von Chiuriri ist jedoch künstlerischer Art: „Ich bin Dichterin [sie benutzt das deutsche Wort, Anm. d. Red.]. Das hat meinen Blick geöffnet, um Menschen in einem sozialen Kontext verstehen zu können." Für sie ist „die persönliche Entwicklung eine Voraussetzung für die berufliche Entwicklung.“ In Deutschland möchte sie beides erreichen: „Ich möchte dazulernen, mich weiterentwickeln, Leute kennenlernen, Freunde finden, lachen und all die spannenden Dinge entdecken, die Deutschland ausmachen. Ich denke, dass dies auch eine Reise der Selbstentdeckung für mich wird. Durch die für mich neuartige Lebensweise sowie die andere Art zu denken und mit Dingen umzugehen wird mit Sicherheit jeder einzelne Tag zu einer spannenden Entdeckungsreise."

 

„In Simbabwe sind Arbeit und Privatleben eng miteinander verknüpft: Die Kolleginnen und Kollegen sind fast so etwas wie Teil der Familie und wir bringen unsere persönlichen Lebensumstände sozusagen mit zur Arbeit", erklärt Chiuriri. Sie wird das Diversity & Inclusion Team unterstützen und möchte sehen, mit welchen Maßnahmen Boehringer Ingelheim Inclusion erreicht: „Ich möchte verstehen, wie das Unternehmen Inklusion in die Tat umsetzt und wie es einen für alle Mitarbeitenden angenehmen Arbeitsplatz schaffen will."

 

Sylivia Swai aus Tansania ist Pharmazeutin mit einem Masterabschluss in Business Administration. Sie verfügt über Erfahrungen im Bereich Vertrieb und Marketing von Arzneimitteln und wird Teil des HP Emerging Markets Teams. Warum sie sich für die Zusammenarbeit mit Boehringer Ingelheim entschieden hat, erklärt sie wie folgt: „Ich wünsche mir eine Welt, in der kein Leben wegen eines Mangels an Medikamenten enden muss und freue mich, für bzw. mit Organisationen zu arbeiten, die diese Vision teilen. Deshalb hat mich Boehringer Ingelheim als ein innovatives Unternehmen, das Menschen unabhängig von ihrer Herkunft zu schätzen weiß, angesprochen."

 

Sindiswa Dlamini ist Wirtschaftsingenieurin aus der Provinz KwaZulu-Natal in Südafrika mit umfassender Erfahrung in verschiedensten Branchen, unter anderem auch als Unternehmerin: „Meine vielfältigen Erfahrungen haben mich dazu gebracht, meine eigenen Unternehmen zu gründen: Dabei lag der Fokus auf der Umsetzung von auf künstlicher Intelligenz basierenden Technologien in verschiedenen Unternehmen und Branchen. Mein Interesse an der Geschäftsentwicklung junger Unternehmen hat in einer Risikokapitalgesellschaft gemündet, deren Schwerpunkt auf der Vergabe von Kleinkrediten an junge Unternehmen lag", erklärt sie.

 

Dlamini hat bis dato lediglich zwei Tage in Deutschland verbracht: „Als Tourist hat mir das Land unglaublich gut gefallen. Während meines einjährigen Aufenthaltes wird die Sprache wohl meine größte Herausforderung sein. Ich freue mich aber schon sehr darauf, Deutsch zu lernen und flüssig zu sprechen. Ansonsten unterscheiden sich die Dinge hier nicht so stark von meinem Leben in Südafrika – mit Ausnahme des äußerst effizienten öffentlichen Nahverkehrs, den ich wirklich bewundere. Allerdings finde ich, dass das Wasser, die Kartoffeln und die Wurst hier ein bisschen seltsam schmecken – und ich vermisse ein echtes Braai [Afrikaans für „Barbecue"]."

 

Unterschiedliche Blickwinkel

 

Für Dlamini ist das gegenseitige Verständnis eine der Grundlagen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit: „Die Europäer müssen verstehen, dass Afrika kein einzelnes Land ist. Afrika ist kein Selbstbedienungsladen. Afrika lässt sich auch nicht durch seine derzeitigen Regierungen definieren. Wir sind hier, um Geschäfte zu machen."

 

Nach ihrer Ankunft in Deutschland durchlaufen die sechs künftigen Kolleginnen und Kollegen von Boehringer Ingelheim und die anderen AK-Mitglieder eine mehrwöchige Einführungsphase mit Deutschunterricht, internationalem Managementtraining und der Möglichkeit, ihre Gastunternehmen zu besuchen. Im November werden sie dann zu ihren Teams bei Boehringer Ingelheim stoßen.

 

Sören Frickenschmidt fasst das große Potenzial des Programms für Boehringer Ingelheim folgendermaßen zusammen: „Es gehört zu unserer Diversity & Inclusion-Strategie, unterschiedliche Blickwinkel in unsere Arbeit einfließen zu lassen. Und das ist für uns nicht etwa nur ein Lippenbekenntnis: Es geht vielmehr darum, eine Dynamik mit spürbarer Wirkung zu schaffen."

"Ich möchte dazulernen, mich weiterentwickeln, Leute kennenlernen, Freunde finden, lachen und all die spannenden Dinge entdecken, die Deutschland ausmachen, sagt Afrika kommt!-Teilnehmerin Wadzanai Chiuriri. "
Jacqueline Berlin

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